Welche Fensterverglasung wählen? Überblick über Parameter und Neuheiten 2025
Bei der Auswahl von Fenstern für ihr Eigenheim konzentrieren sich die meisten Menschen auf das Profil, die Rahmenfarbe und den Preis. Dabei entscheidet das Glaspaket – das bis zu 90% der Fensterfläche einnimmt – über den thermischen Komfort für die nächsten dreißig Jahre Nutzungsdauer. Winterliche Kondensation an den Scheiben, sommerliche Überhitzung des Wohnzimmers oder nächtlicher Straßenlärm, der die Bewohner weckt – das sind Probleme, die durch die richtige Glaswahl gelöst werden, nicht durch das Profil. Ein gutes Fenster ist eine sorgfältig ausgewogene Balance zwischen Energieeinsparung, natürlichem Lichteinfall, Lärmschutz und sommerlichem Sonnenschutz. In diesem Artikel besprechen wir alle auf dem Markt verfügbaren Verglasungsarten – von Standard-Energiesparverglasungen bis hin zu fortschrittlichen Spezialtechnologien.

Energiesparverglasungen – Ug-Wert und reale Einsparungen
Ug-Wert und Wärmedämmung von Glaspaketen
Der Ug-Wert gibt an, wie viele Watt Wärmeenergie durch 1 m² Verglasung bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin durchdringen. Ein niedrigerer Wert bedeutet geringere Wärmeverluste und niedrigere Heizkosten.
Alte Fenster mit Einfachverglasung erreichten einen Ug-Wert von 5-6 W/(m²K). Fenster aus den 90er Jahren mit Zweifachverglasung – etwa 2-3 W/(m²K). Moderne Zweifachverglasungen mit Low-E-Beschichtung kommen auf 1,0 W/(m²K), während Dreifachverglasungen mit zwei Low-E-Beschichtungen 0,5-0,6 W/(m²K) erreichen – Standard für Passivhäuser und energieeffizientes Bauen.
Low-E-Beschichtungen sind unsichtbare Schichten aus Edelmetalloxiden, die im Vakuumbeschichtungsverfahren auf das Glas aufgebracht werden. Ihre Dicke wird in Nanometern gemessen – Tausendsteln eines Millimeters. Trotz mikroskopischer Dimensionen reflektiert diese Schicht Infrarotstrahlung (Wärme) zurück ins Innere und lässt gleichzeitig sichtbares Licht durch. Die Scheibenzwischenräume werden mit Argon gefüllt – einem Gas mit geringerer Wärmeleitfähigkeit als Luft, was den Wärmefluss zusätzlich verlangsamt.
Was bedeutet das in der Praxis? Ein Haus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und 25 m² Fensterfläche verliert jährlich bei alten Fenstern mehrere tausend Euro an Heizkosten. Der Austausch gegen moderne Dreifachverglasungen senkt diese Kosten um 25-30%. Das bedeutet auch die Eliminierung kalter Zonen an den Fenstern und angenehme Innentemperaturen selbst an frostigen Tagen.
Dowiedz się więcej o oknach energooszczędnych dla domów pasywnych w naszej ofercie.
Lichtdurchlässigkeit Lt bei Dreifachverglasungen
Hier berühren wir ein Problem, über das beim Fensterkauf selten gesprochen wird. Traditionelle Dreifachverglasungen halten zwar hervorragend die Wärme, lassen aber weniger Licht durch als Zweifachverglasungen. Der Unterschied ist spürbar – besonders an bewölkten Herbst- und Wintertagen.
Jede zusätzliche Glasscheibe und jede Low-E-Beschichtung absorbieren einen Teil des Lichts. Eine Standard-Dreifachverglasung lässt etwa 70-71% des Tageslichts durch. Das bedeutet eine Blockierung von 29-30% der Sonnenstrahlen, bevor sie ins Innere gelangen. In der Praxis – merklich dunklere Räume, früheres Einschalten der Lampen, im Winter weniger natürliches Licht mit Einfluss auf das Wohlbefinden der Bewohner.
Die Lösung sind Low-E-Beschichtungen der neuen Generation, die einen Lt-Wert von 75-77% erreichen. Diese zusätzlichen 5-7 Prozentpunkte machen einen realen Unterschied in der Raumhelligkeit aus. Das bedeutet eine zusätzliche Stunde Tageslicht ohne künstliche Beleuchtung in der Herbst-Wintersaison.
Moderne Beschichtungen der neuen Generation sind optisch nahezu unsichtbar für sichtbares Licht – sie lassen das sichtbare Spektrum durch und reflektieren gleichzeitig die wärmetragende Infrarotstrahlung. Die gesundheitlichen Vorteile von natürlichem Licht sind wissenschaftlich belegt – Einfluss auf die Melatoninproduktion, Vitamin-D-Synthese, Stimmung und Produktivität.
Sonnenschutzverglasungen – Schutz vor sommerlicher Überhitzung
g-Wert und solare Gewinne in verschiedenen Jahreszeiten
Im Winter ist die durch Südfenster einfallende Sonne kostenlose Heizung, die die Rechnungen senkt. Im Sommer verwandelt dieselbe Sonne das Wohnzimmer mit großen Verglasungen in einen überhitzten Raum, der Klimatisierung erfordert.
Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an, welcher Prozentsatz der Sonnenenergie durch die Scheibe ins Innere gelangt. Ein hoher g-Wert (0,55-0,60) eignet sich für Nord- und Ostfenster – maximiert Wärmegewinne im Winter. Ein mittlerer g-Wert (0,35-0,40) ist ein Kompromiss für Universalfenster. Ein niedriger g-Wert (0,28-0,33) bietet Schutz vor Überhitzung an Süd- und Westfassaden.
Der Schlüsselparameter ist die Selektivität – das Verhältnis von durchgelassenem Licht zu durchgelassener Wärme. Die besten Sonnenschutzgläser lassen Helligkeit durch und blockieren effektiv die unsichtbare, wärmetragende Infrarotstrahlung.
Frühere in Braun- und Grautönen eingefärbte Gläser verdunkelten Räume auf 40-50% Lichtdurchlässigkeit und hatten einen wesentlichen Nachteil – sie erhitzten sich selbst und gaben dann sekundär Wärme ins Innere ab. Moderne selektive Gläser lassen 60-70% des Lichts durch und blockieren 63-72% der Sonnenwärme. Sie haben eine neutrale Farbe – die Aussicht durch sie behält die natürlichen Farben der Umgebung.
Wann Sonnenschutzverglasungen unverzichtbar sind
Große Terrassenverglasungen sind das Aushängeschild moderner Architektur. HST-Schiebetüren mit vier bis sechs Metern Breite öffnen das Haus zum Garten und vermitteln ein Gefühl von Weite. Im Sommer lässt jeder Quadratmeter Standardverglasung 400-600 Watt Energie durch. Zehn Quadratmeter sind 4000-6000 Watt – eine Leistung vergleichbar mit zwei Klimageräten.
Ein Wohnzimmer mit großen Panoramafenstern nach Süden ohne Sonnenschutz bedeutet: Blendungen auf dem Fernsehbildschirm, die nachmittags das Fernsehen unmöglich machen, verblassende Möbel und Böden, Temperaturen über dreißig Grad, die das Schließen von Rollläden und den Verlust der Aussicht erfordern, für die diese Fenster installiert wurden.
Ein Homeoffice am Ostfenster ohne entsprechende Verglasung bedeutet von Mai bis September Blendungen auf dem Monitor.
Dachgeschosse mit Dachflächenfenstern sind eine eigene Kategorie des thermischen Problems. Warme Luft steigt nach oben, und die Sonne scheint den größten Teil des Tages durch die Dachfenster. Der Temperaturunterschied zwischen Erdgeschoss und Dachgeschoss kann 5-8 Grad betragen, was die sommerliche Nutzung des Dachgeschosses sehr unkomfortabel macht.
Moderne selektive Gläser vs. frühere eingefärbte Gläser
Die Überzeugung, dass Sonnenschutzgläser dunkle Fenster bedeuten, stammt aus den 90er Jahren, als die einzige Lösung in der Masse eingefärbte Gläser waren. Braune, graue, grüne Scheiben verdunkelten tatsächlich Räume und verwandelten die Fassade in einen Spiegel.
Moderne selektive Gläser mit fortschrittlichen Beschichtungen haben einen neutralen, fast unsichtbaren Farbton. Sie schauen hindurch und sehen die Welt in natürlichen Farben. Sie lassen so viel Licht durch wie gute Standardfenster und schützen effektiv vor übermäßiger Erwärmung.
Schallschutzverglasungen – Rw-Schalldämmung für ein ruhiges Zuhause
Warum Schalldämmung für die Gesundheit wichtig ist
Die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert langfristige Lärmbelastung über 55 Dezibel als ernsthaften Gesundheitsrisikofaktor. Lärm ist ein dokumentierter Faktor, der Bluthochdruck, Schlafstörungen, chronischen Stress und Konzentrationsprobleme verursacht.
Der Rw-Wert ist ein Maß für die Schalldämmung, ausgedrückt in Dezibel. Jede 10 dB Reduktion wird subjektiv als Halbierung des Lärms wahrgenommen. Der Unterschied zwischen Rw=32 dB und Rw=42 dB ist der Unterschied zwischen dem Hören jedes Autos und Ruhe, die ruhigen Schlaf ermöglicht.
Ein Standardfenster hat etwa Rw 32 Dezibel – ausreichend für eine ruhige Siedlung mit lokalem Verkehr. Rw 40-42 dB bieten Komfort bei typischen Stadtstraßen. Rw 45-48 dB ist Schutz bei stark befahrenen Verkehrsadern. Rw über 50 dB ist für extreme Situationen reserviert – Nähe zu Autobahnen, Flughäfen, Bahnlinien.
Aufbau von Schallschutzpaketen – Asymmetrie und Verbundglas
Ein Standard-Dreifachglaspaket mit drei identischen Scheiben kann denselben Rw-Wert haben wie ein Zweifachglaspaket. Drei identische Scheiben resonieren bei denselben Frequenzen und dämpfen sich nicht gegenseitig – Schallwellen passieren alle Scheiben gleichermaßen.
Der Schlüssel zu effektiver Schalldämmung ist Asymmetrie. Scheiben unterschiedlicher Dicke resonieren bei unterschiedlichen Frequenzen. Eine 6-mm-Scheibe reagiert auf andere Frequenzen als eine 4-mm-Scheibe. In einem asymmetrischen Paket dämpft jede Scheibe Frequenzen, bei denen die andere schwach ist.
Verbundglas führt ein weiteres Element ein – PVB-Folie, die als Schwingungsdämpfer wirkt. Die Schallwelle verliert beim Durchgang durch das Laminat Energie in der elastischen Schicht zwischen den Scheiben. Spezielle Folien mit dämpfendem Kern sind zur Absorption von Schwingungen in einem breiten Frequenzspektrum konzipiert, mit besonderem Fokus auf den Bereich 100-300 Hz – Frequenzen von LKW-Brummen, Bassmusik, Straßenbahnen. Das sind Geräusche, die gewöhnliche Fenster am leichtesten durchlassen.
Für eine typische Stadtstraße reicht ein Paket mit Asymmetrie und Verbundglas, das Rw 40-42 dB erreicht. Rw über 50 dB macht Sinn, wenn Fenster direkt auf eine Autobahn, Bahngleise ausgerichtet sind oder sich in einer Flughafen-Einflugschneise befinden.
Sicherheitsverglasungen – Einbruchschutz und Verletzungsschutz
Verbund-Sicherheitsglas – Einbruchschutz Klasse P1A-P4A
Verbund-Sicherheitsglas (VSG) besteht aus zwei oder mehr Scheiben, die durch PVB-Folienschichten verbunden sind. Nach dem Zerbrechen bleibt das Glas im Rahmen – die Folie hält alles zusammen. Ein Einbrecher kann die erste Scheibe zerbrechen, kann die zweite zerbrechen, trifft aber überall auf eine Barriere, deren Durchdringung viele Schläge erfordert, die Lärm erzeugen und Zeit kosten.
Klasse P1A und P2A bieten grundlegenden Schutz, ausreichend für die meisten Einfamilienhäuser. Sie sichern gegen spontane Einbrüche – wenn der Dieb nicht vorbereitet kam und sich nach ersten Versuchen entmutigen lässt. Klasse P3A und P4A ist erhöhter Schutz für Häuser in abgelegenen Lagen oder Büros mit wertvoller Ausstattung. Sie widerstehen mehreren gezielten Axtschlägen.
Wichtiger Zusatznutzen: Dieselbe Folie, die vor Einbruch schützt, dämpft Schall. Ein Paket mit P2A-Verbundglas hat automatisch eine um 3-5 dB bessere Schalldämmung gegenüber einem Paket ohne Verbundglas.
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) – Sicherheit beim Zerbrechen
Beim Härten wird Glas auf über 600 Grad Celsius erhitzt und mit Druckluft schnell abgekühlt. Dieser Prozess „friert“ Spannungen in der Glasstruktur ein und macht es fünfmal stärker. Beim Zerbrechen – und alles bricht irgendwann bei ausreichend starkem Schlag – zerfällt es in Tausende kleine, stumpfe Stücke in Reiskorngröße.
Härten schützt nicht vor Einbruch – es schützt vor Verletzungen. Normales Glas erzeugt scharfe Splitter, die tiefe Schnitte verursachen können. Gehärtetes Glas gibt kleine Steinchen, die höchstens erschrecken.
Härten ist in bestimmten Anwendungen obligatorisch: große Scheibenformate über zweieinhalb Meter Höhe (inneren Spannungen ausgesetzt), Sonnenschutzgläser, die viel Energie absorbieren (Erhitzung auf hohe Temperaturen), jede Scheibe teilweise in Sonne und teilweise im Schatten (Temperaturunterschiede von 40-60 Grad zwischen Fragmenten).
Spezialverglasungen – fortschrittliche Technologien für anspruchsvolle Projekte
Intelligente Gläser PRIVA-LITE – Privatsphäre auf Knopfdruck
Ein Glas, das sich per Knopfdruck von transparent in milchig-matt verwandelt. Flüssigkristalltechnologie zwischen Glasscheiben eingeschlossen – ohne Strom sind Kristalle ungeordnet, Licht wird gestreut, das Glas ist matt. Bei Stromzufuhr ordnen sich Kristalle, Licht geht frei durch, das Glas wird transparent. Die Änderung erfolgt sofort.
Anwendungen: Trennwände in Wohnungen, Masterbäder mit Verbindung zum Schlafzimmer, Homeoffices, die Diskretion während Videokonferenzen benötigen, Konferenzräume in Büros. Im matten Modus lässt das Glas Licht durch und gewährleistet Privatsphäre ohne Verdunkelung des Raums.
Beheizte Gläser EGLAS – Heizung integriert ins Fenster
Eine unsichtbare stromleitende Beschichtung im Glaspaket verwandelt die Scheibe in einen flachen Heizkörper. Lösung für das Problem kalter Zugluft bei großen HST-Schiebetüren – wo kein Platz für traditionelle Heizkörper ist und Bodenkanäle die Ästhetik stören.
Leistung regulierbar je nach Bedarf: niedrige Stufe (50-100 W/m²) eliminiert Kondensation – Ende beschlagener Fenster im Bad. Mittlere Stufe beseitigt kalte Zugluft bei Verglasungen. Hohe Stufe ersetzt traditionelle Heizkörper. Höchste Leistung (350-600 W/m²) schmilzt Schnee auf Dachfenstern – ohne im Winter aufs Dach zu steigen.
Selbstreinigende Gläser BIOCLEAN – geringeres Risiko beim Reinigen in der Höhe
Zwei Beschichtungen im Tandem: photokatalytisch durch UV-Strahlen aktiviert, zersetzt organischen Schmutz auf molekularer Ebene; hydrophil verändert das Wasserverhalten auf dem Glas – statt Tropfen, die Schlieren hinterlassen, fließt Wasser in gleichmäßiger Fläche ab und nimmt zersetzten Schmutz mit.
Reale Vorteile: Standardfenster erfordern 4-6 Mal jährlich Reinigung, selbstreinigende – ein- oder zweimal zur Entfernung mineralischer Ablagerungen. Für Fenster im Obergeschoss Eliminierung der gefährlichen Reinigung in der Höhe. Einschränkung: Gläser müssen direkten Regenkontakt haben – funktionieren nicht unter Vordächern oder Balkonen.
Jalousien im Scheibenzwischenraum – wartungsfreier Sonnenschutz
Aluminiumlamellen hermetisch im Glaspaket eingeschlossen. Völlig von Staub und Verschmutzung isoliert, magnetische oder elektrische Steuerung.
Geschlossene Lamellen blockieren 92% der Sonnenenergie (g=0,08) – Effektivität unerreichbar für die besten statischen Sonnenschutzgläser. Geöffnet geben sie g auf Niveau 0,27. Für Allergiker Eliminierung einer Staubquelle, für Minimalisten – Ästhetik ohne Kompromisse.
Erfordert breitere Pakete (48-54 mm Dicke), was tiefere Fensterprofile bedeutet. Moderne Premium-Systeme nehmen solche Pakete problemlos auf.
Entspiegelte Gläser VISION-LITE – Aussicht ohne Spiegeleffekt
Abends bei eingeschaltetem Licht im Wohnzimmer wirkt das Fenster wie ein Spiegel – statt Aussicht auf den Garten sehen Sie die Innenraumspiegelung. Entspiegelungsbeschichtung reduziert Reflexionen von 8% auf unter 1%. Effekt: Abends sehen Sie Garten, Stadt, Sterne – nicht Ihr eigenes Interieur. Für Häuser mit Panoramaaussichten eine Möglichkeit, das zu maximieren, wofür Sie beim Grundstückskauf bezahlt haben.
Auswahl der Glaspakete nach Fensterorientierung
Nordfenster – Maximum an Licht und Wärmegewinnen
Nordfenster haben nie direkte Sonneneinstrahlung – sie erhalten nur diffuses Himmelslicht. Entscheidend ist maximale Nutzung dieses begrenzten Lichts: Dreifachverglasung mit Lichtdurchlässigkeit Lt 75-77% und hohem g-Wert 0,55-0,60. Fangen Sie jeden Strahl, jede Kalorie Wärme ein. Das sind Fenster, die nie ein Überhitzungsproblem haben werden.
Ostfenster – Morgensonne und Parameterbalance
Morgensonne – niedrig, intensiv – ist natürliches Wecken im Sommer, helle Küche beim Frühstück. Das ist auch blendender Glanz auf dem Monitor bei Arbeit ab frühem Morgen und Wecken um fünf im Juni im Schlafzimmer ohne entsprechenden Schutz.
Ostfenster brauchen Balance: Lichtdurchlässigkeit hoch (den größten Teil des Tages keine direkte Sonne), g-Wert moderat (Schutz vor Juli-Morgensonne). Universalpaket mit Lt 75% und g 0,50-0,55 ist der goldene Mittelweg.
Südfenster – maximale Selektivität
Süden ist die anspruchsvollste Himmelsrichtung. Im Winter ist die tief stehende Sonne durch Südfenster kostenlose Heizung für mehrere Stunden täglich. Im Sommer scheint die hochstehende Sonne kürzer, aber mit großer Intensität.
Schlüssel ist Selektivität: Glas, das Licht hereinlässt (dunkles Wohnzimmer ist Problem das ganze Jahr), effektiv übermäßige Sommerwärme blockiert. g-Wert 0,30-0,37 bei Lichtdurchlässigkeit 65-70%.
Westfenster – intensivste Sonneneinstrahlung
Nachmittagssonne von Westen – niedrig, unter spitzem Winkel scheinend – sind schwierigste Bedingungen für thermischen Komfort. Sie dringt tief ins Innere und erwärmt Räume über mehrere Stunden.
Westen erfordert Pakete mit niedrigem g – 0,28-0,33. Man kann etwas Helligkeit zugunsten des Schutzes opfern, da westliche Räume einen halben Tag Licht haben. Westwohnzimmer ohne guten Sonnenschutz ist im Sommer nachmittags ein Raum, in dem man sich nicht komfortabel aufhalten kann.
Spezielle Anforderungen – Lärm und Sicherheit
Stark befahrene Straße erzwingt Akustik als Priorität. Paket mit Asymmetrie, Verbundglas und Akustikfolie mit Rw 42-48 dB verwandelt Straßenlärm in entfernten Hintergrund.
Erdgeschoss zur Straßen- oder Parkplatzseite ist Einbruchrisiko. Verbundglas Klasse P2A oder P3A ist diskreter Schutz mit gleichzeitiger Akustikverbesserung.
Bad mit Kondensation an Fenstern löst sich durch beheiztes Glas mit 50-100 W/m². Warme Scheibe lässt Dampf nicht kondensieren.
Worauf bei der Glaswahl achten
Die Glaswahl ist eine fundamentale Entscheidung für den Wohnkomfort über drei Jahrzehnte. Das ist der Unterschied zwischen einem Haus, in dem Sie komfortabel leben, und einem Haus mit Problemen – Dunkelheit im Winter, Überhitzung im Sommer, Lärm jede Nacht.
Es gibt kein universelles „bestes“ Paket. Es gibt ein Paket, das zum konkreten Haus passt – unter Berücksichtigung der Orientierung jedes Fensters, lokaler Lärmquellen, Prioritäten zwischen Helligkeit und Dämmung. Ein Haus von Norden braucht Maximum an Licht und hohe Solargewinne. Ein Süd-West-Wohnzimmer braucht Sonnenschutz. Ein Schlafzimmer an stark befahrener Straße braucht Ruhe.



