Wintergarten – 5 kostspielige Fehler beim Bau und wie Sie diese vermeiden

Träumen Sie von einem Wintergarten? Von einem lichtdurchfluteten Raum, in dem Sie morgens Ihren Kaffee mit Blick auf den Garten genießen und sich abends bei einem Buch umgeben von Pflanzen entspannen können? Das ist eine schöne Vision. Doch die Statistiken zeigen eine beunruhigende Realität – über 70% der Wintergärten benötigen innerhalb der ersten drei Jahre Reparaturen oder Umbauten. Die Probleme sind immer ähnlich. Im Sommer steigt die Temperatur auf ein Niveau, bei dem ein Aufenthalt unmöglich wird. Im Winter bildet sich Kondenswasser an den Scheiben und in den Ecken beginnt Schimmel zu wachsen. Die Schiebetüren, die sich leicht bewegen sollten, erfordern nach einem Jahr den Einsatz beider Hände. Scheiben zerbrechen ohne erkennbaren Grund. Das ist keine Frage von Pech oder minderwertigen Materialien. Es sind die Konsequenzen konkreter Fehler, die in der Planungs- und Bauphase gemacht werden – Fehler, die vermeidbar gewesen wären, wenn jemand vorher darauf hingewiesen hätte.

Ein modernes zweistöckiges Haus mit Metalldach, großen Fenstern und einer verglasten Wintergarten, beleuchtet in der Abenddämmerung, mit einem Garten mit grünem Rasen, Herbstbäumen und einer Sitzecke auf der Terrasse.

Inhaltsübersicht:

Fehler #1: Fundament für den Wintergarten – warum Tiefe und Wärmedämmung über die Langlebigkeit entscheiden

Beginnen wir mit den Grundlagen, im wahrsten Sinne des Wortes. Wintergartenfundamente sehen unscheinbar aus. Es ist doch nur eine Betonbasis für eine leichte Konstruktion aus Glas und Aluminium, oder? Leider führt diese Denkweise zu den größten Problemen.

Stellen Sie sich vor, dass Ihr Wintergarten so viel wiegt wie ein großer Geländewagen. Aluminiumprofile, dreifach verglaste Glaspakete, Türmechanismen – all das wiegt zusammen über sechs Tonnen. Und im Winter kommt noch Schnee auf dem Dach hinzu, der weitere 2 Tonnen Belastung bedeuten kann. All diese Kilogramm müssen jahrzehntelang sicher auf dem Fundament ruhen.

Warum ein flaches Fundament unter einer Aluminiumkonstruktion ein Rezept für zerbrochene Scheiben ist

Der Boden unter dem Haus ist nicht statisch. Im Winter gefriert das Wasser im Boden und vergrößert sein Volumen, wodurch alles angehoben wird, was flach liegt. Im Frühling taut das Eis und der Boden senkt sich ab. Diese Bewegungen sind gering – nur wenige Millimeter – aber für eine präzise Wintergartenkonstruktion reicht das aus, um Probleme zu verursachen.

Das Fundament muss unterhalb der Frosttiefe liegen, also mindestens 80-100 Zentimeter tief, abhängig von der Klimazone. Ist es flacher, hebt und senkt es sich mit dem gefrierenden Boden. Und eine Aluminiumkonstruktion verzeiht im Gegensatz zu elastischem Holz solche Bewegungen nicht. Die Spannungen übertragen sich auf die Scheiben, die zu brechen beginnen – meist von den Ecken aus, da sich dort die größte Belastung konzentriert.

Fälle von brechenden Dachverglasungen nach dem ersten Winter treten regelmäßig bei Fundamenten mit einer Tiefe von nur 50 Zentimetern auf. Der Austausch jeder Scheibe kostet mehrere tausend Euro, ganz zu schweigen von den Nerven und dem Chaos. Die Investition in ein tieferes Fundament zu Beginn spart langfristig Geld und Sorgen.

Dehnungsfuge zwischen Fundament und Hauswand

Es gibt noch ein Element, das Bauunternehmer oft übersehen – die Dehnungsfuge zwischen dem Wintergartenfundament und der Gebäudewand. Das klingt technisch, aber es geht um etwas Einfaches: Das Haus und der Wintergarten arbeiten unterschiedlich. Sie haben verschiedene Temperaturen, unterschiedliche Belastungen und reagieren anders auf Wetterveränderungen.

Wenn das Wintergartenfundament starr mit der Gebäudewand verbunden ist, übertragen sich diese unterschiedlichen Bewegungen zwischen den Konstruktionen. Das Ergebnis? Putzrisse an der Hauswand, Spalten an der Verbindungsstelle und im schlimmsten Fall strukturelle Schäden. Eine einfache Fuge von zwei Zentimetern Breite, gefüllt mit elastischem Material, ermöglicht beiden Konstruktionen, unabhängig voneinander zu arbeiten, ohne sich gegenseitig zu beschädigen.

Wärmedämmung des Fundaments – Wärme, die in den Boden entweicht

Die letzte Frage ist die Wärmedämmung. Beton ist ein ausgezeichneter Wärmeleiter und ohne entsprechende Absicherung leitet er die Wärme direkt in den kalten Boden ab. Ohne Dämmschicht unter und um das Fundament verliert der Wintergarten enorme Wärmemengen durch den Boden. Selbst bei besten Profilen und Scheiben wird der kalte Boden den ganzen Winter über stören.

Zehn Zentimeter extrudiertes Polystyrol (XPS) unter der gesamten Fundamentfläche lösen dieses Problem. Das ist ein geringer Aufpreis bei den Baukosten, aber ein enormer Unterschied beim Nutzungskomfort. Der Boden bleibt warm und die Heizkosten schockieren nicht.


Fehler #2: Glaspakete für den Wintergarten – wie man Glas nach Himmelsrichtungen auswählt und den Backofen-Effekt vermeidet

Wenn Sie mit einem Berater über Glas für den Wintergarten sprechen, werden Sie mit Sicherheit vom Uw-Wert hören – je niedriger, desto besser isoliert er und desto weniger Wärme entweicht im Winter. Das stimmt, aber das ist nur die halbe Geschichte. Und genau diese zweite Hälfte entscheidet darüber, ob der Wintergarten angenehm nutzbar ist oder ein halbes Jahr lang unbenutzbar wird.

Es geht darum, wie viel Sonnenenergie die Scheibe ins Innere lässt. Dieser Parameter wird als g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) bezeichnet und ist genauso wichtig wie die Wärmedämmung. Vielleicht sogar wichtiger, denn seine Auswirkungen werden Sie viel schneller und schmerzhafter spüren.

Wenn hohe Wärmedämmung der Scheibe im Sommer zum Problem wird

Denken Sie an den Wintergarten wie an ein in der Sonne stehendes Auto. Die Scheiben lassen Sonnenstrahlen ins Innere, wo sie sich in Wärme verwandeln. Je besser das Auto abgedichtet ist, desto mehr heizt es sich auf, weil die Wärme nicht entweichen kann. Genau das Gleiche passiert im Wintergarten mit super-isolierenden Scheiben, die Wärme hervorragend speichern – aber leider auch die Wärme speichern, die überhaupt nicht erwünscht ist.

An einem sonnigen Sommertag dringt durch jeden Quadratmeter Glas mit hohem g-Wert so viel Energie ins Innere wie von einem starken Elektroheizgerät. Multiplizieren Sie das mit zwanzig oder dreißig Quadratmetern Verglasung und Sie haben die Antwort, warum die Temperatur in manchen Wintergärten sechzig Grad übersteigt. Bei solchen Temperaturen sterben Pflanzen innerhalb weniger Stunden ab, Möbel verziehen sich und an einen Aufenthalt drinnen ist nicht zu denken.

Auswahl von Dreifachglas-Paketen nach Sonnenexposition

Die Lösung ist einfacher als es scheinen mag – es reicht aus, das Glas entsprechend der Ausrichtung zur Himmelsrichtung auszuwählen. Das ist ein bisschen wie die Kleiderwahl je nach Wetter: Sie tragen im Winter und Sommer nicht das Gleiche.

Die Nordwand bekommt praktisch nie direkte Sonneneinstrahlung. Hier möchten Sie jedes bisschen Wärme behalten, das auftaucht. Dreifach-Glaspakete mit doppelter Low-E-Beschichtung und Argonfüllung mit einem Ug-Wert von 0,5 bis 0,7 W/(m²K) sind ideal. Sie funktionieren wie eine Thermoskanne – sie lassen Licht von außen herein, lassen aber keine Wärme aus dem Inneren heraus.

Die Südwand ist eine ganz andere Geschichte. Im Sommer brennt die Sonne den ganzen Tag und die Temperatur kann auf unerträgliche Werte steigen. Hier benötigen Sie Sonnenschutzglas, das den Großteil der Sonnenenergie reflektiert, bevor sie sich in Wärme im Inneren verwandelt. Der Innenraum bleibt hell, weil sichtbares Licht problemlos durchkommt, verwandelt sich aber nicht in ein Gewächshaus.

Ost- und Westwände erfordern einen Kompromiss. Morgens von Osten und abends von Westen scheint die Sonne in einem niedrigen Winkel und dringt tief ins Innere ein. Selektives Glas, das Sonnenenergie teilweise durchlässt und teilweise reflektiert, bewährt sich hier am besten. Im Frühjahr und Herbst genießen Sie angenehme Wärme, im Sommer überhitzen Sie nicht übermäßig.

Dachverglasungen mit Solar-Control-Beschichtung und warmer Randverbund

Das Wintergartendach ist die anspruchsvollste Stelle, da die Sonne fast senkrecht mit maximaler Kraft darauf trifft. Hier ist Glas mit Solar-Control-Beschichtung absolut notwendig.

Ebenso wichtig ist der warme Randverbund – ein konstruktives Element, das die Scheiben im Glaspaket im richtigen Abstand hält. Jahrzehntelang waren Aluminiumrahmen Standard, die als ausgezeichneter Wärmeleiter eine Wärmebrücke am Scheibenrand bildeten. Moderne warme Randverbünde aus Verbundwerkstoffen oder Kunststoffen verbessern die thermischen Parameter des gesamten Glaspakets erheblich und eliminieren Kondensation an den Rändern.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt zu berücksichtigen: die Sauberkeit. Das Wintergartendach ist praktisch nicht für regelmäßige Reinigung zugänglich. Staub, Pollen, Blätter, Vogelkot – all das sammelt sich auf den Scheiben und begrenzt mit der Zeit die Lichtmenge, die ins Innere fällt. Selbstreinigendes Glas löst dieses Problem elegant: Eine spezielle Beschichtung zersetzt organische Verschmutzungen unter Sonnenlicht, und Regen spült die Rückstände weg. Die Scheiben bleiben jahrelang sauber und durchsichtig ohne Eingriff.


Fehler #3: HST-Schiebetüren und Falttüren – wie man das System für großformatige Verglasungen auswählt

Große Schiebetüren, die Wohnzimmer und Terrasse verbinden, sind das Aushängeschild jedes Wintergartens. Sie stellen sich vor, wie Sie mit einer leichten Bewegung die Glaswand zur Seite schieben und nach draußen gehen, während die Grenze zwischen Haus und Garten verschwindet. Das ist eine schöne Vision. Aber damit sie sich erfüllt, müssen Sie das richtige Türsystem für Ihre Bedürfnisse wählen.

In Wintergärten bewähren sich zwei Systeme für großformatige Verglasungen: HST (Hebe-Schiebe-Tür) und Falttüren. Jedes hat seine Anwendungen und Vorteile.

HST-Hebeschiebetüren – maximales Panorama bei Wahrung der Dichtheit

Das HST-System ist eine Premium-Lösung für großformatige Verglasungen. Der Mechanismus funktioniert genial in seiner Einfachheit: Wenn Sie den Griff drehen, hebt sich der Flügel zunächst um einige Millimeter und entlastet die Dichtungen. Dann gleitet er ohne jeglichen Widerstand auf Rollen in den Führungsschienen.

Der entscheidende Vorteil von HST ist die Möglichkeit, wirklich große Verglasungen zu schaffen. Ein einzelner Flügel kann bis zu 3 Meter breit sein und bis zu 400 kg wiegen, und das Ganze lässt sich mit einem Finger bedienen. Die Schwelle mit einer Höhe von nur 48 mm kann bündig mit dem Bodenbelag abschließen und einen barrierefreien Übergang zwischen Innenraum und Terrasse schaffen.

Wir bieten u.a. das Aliplast Ultraglide-System mit einem Rahmenwärmedurchgangskoeffizienten Uf von 0,93 W/(m²K). Dieser Parameter ermöglicht es, die Anforderungen des energieeffizienten Bauens auch bei Fenstern mit einer Fläche von über fünf Quadratmetern zu erfüllen.

Zusätzliche Vorteile von HST sind eine Schalldämmung von bis zu 47 dB und die Möglichkeit, die Einbruchsicherheitsklasse RC2 zu erreichen. Die mit ThermoTop-Technologie ausgestattete Schwelle erreicht einen Uf-Wert von 1,29 W/(m²K) und eliminiert die Wärmebrücke an diesem neuralgischen Punkt.

Aluminium-Falttüren – vollständige Öffnung des Raums zum Garten

Wenn Sie davon träumen, dass die Grenze zwischen Innenraum und Garten vollständig verschwindet, ziehen Sie Aluminium-Falttüren in Betracht. Im Gegensatz zu HST, wo Sie maximal die Hälfte der Öffnungsbreite öffnen, ermöglichen Falttüren eine Öffnung von bis zu 95% des Raums. Die Flügel falten sich zusammen und gleiten zur Seite wie eine Ziehharmonika, wodurch der Effekt einer verschwindenden Wand entsteht.

Das Aliplast Panorama-System erreicht einen Wärmedurchgangskoeffizienten Uw ab 0,9 W/(m²K) bei maximalen Flügelabmessungen bis 1130 × 2600 mm. Das ist die ideale Lösung für Wintergärten, in denen Sie den Raum während sommerlicher Feste oder beim Grillen vollständig öffnen möchten.

Falttüren benötigen jedoch mehr Platz für die gefalteten Flügel und haben eine etwas höhere Schwelle als HST. Die Entscheidung zwischen diesen Systemen hängt von den Prioritäten ab: HST für maximale Dichtheit und minimale Schwelle, Falttür für maximale Öffnung.

Siehe Angebot: Aluminium-Terrassentüren


Fehler #4: Aluminiumprofile ohne Wärmedämmsteg – wie Wärmebrücken Feuchtigkeitsprobleme verursachen

Aluminium ist ein Material mit außergewöhnlichen konstruktiven Eigenschaften – es ist leicht, fest, rostet nicht und benötigt jahrzehntelang keine Wartung. Es hat jedoch einen Nachteil: Es ist ein ausgezeichneter Wärmeleiter. Und genau diese Eigenschaft wird zum Problem in Wintergärten, wenn sie nicht richtig gelöst wird.

Warum kaltes Aluminium Kondensationsprobleme verursacht

Stellen Sie sich einen Wintermorgen vor: Draußen minus fünf Grad, drinnen angenehme zwanzig Grad. Der Temperaturunterschied beträgt fünfundzwanzig Grad. Ein Aluminiumprofil ohne Wärmedämmsteg überträgt diesen Unterschied blitzschnell – die Innenfläche des Profils hat praktisch die gleiche Temperatur wie die Außenfläche.

Was passiert, wenn warme, feuchte Luft aus dem Innenraum auf eine kalte Oberfläche trifft? Genau das Gleiche wie bei einer kalten Flasche aus dem Kühlschrank – Wasserdampf kondensiert auf der Oberfläche. Im Wintergarten sammelt sich dieses Wasser auf den Profilen und beginnt herunterzulaufen. Mit der Zeit wird das umliegende Holz nass, der Putz wird dunkel und in den Ecken erscheint Schimmel.

Profile ohne Wärmedämmsteg (unisolierte Profilsysteme) genannt, haben noch ein weiteres Problem. Im Winter ist ihre Innenfläche so kalt, dass die Lufttemperatur in der Nähe der Profile stark abfällt. Es entsteht ein unangenehmer Luftzug, den Sie trotz dichter Fenster als Zugluft wahrnehmen. Sie sitzen im Sessel bei einem schönen großformatigen Fenster und spüren, wie es von der Scheibenseite kühl zieht.

Wärmedämmsteg in Aluminiumprofilen – die Barriere unterbricht den Wärmefluss

Die Lösung ist der Wärmedämmsteg – ein Einsatz aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit, der den äußeren und inneren Teil des Profils trennt. Am häufigsten wird glasfaserverstärktes Polyamid verwendet – ein mechanisch festes Material, das aber deutlich schlechter Wärme leitet als Aluminium.

Der Wärmedämmsteg wirkt wie eine isolierende Barriere, die den Wärmefluss zwischen dem äußeren und inneren Teil des Profils unterbricht. Je breiter der Steg, desto besser die Isolierung. Standardsysteme haben Stege mit einer Breite von 24 Millimetern, Premium-Systeme erreichen 28-34 Millimeter.

Die Konstruktionsprofile, die wir für den Bau von Wintergärten verwenden, sind mit mehrkammerigen Wärmedämmstegen ausgestattet, die einen Uw-Wert der gesamten Konstruktion ab 1,6 W/(m²K) für das Dach gewährleisten. Dieser Parameter ermöglicht die ganzjährige Nutzung des Wintergartens ohne Probleme mit Kondensation oder übermäßigen Wärmeverlusten.

Warmer Einbau – ohne ihn verlieren selbst die besten Profile ihre Eigenschaften

Selbst die besten Profile mit Wärmedämmsteg helfen nicht, wenn sie falsch montiert werden. Die Wärmebrücke, die Sie im Profil eliminieren, kann an der Stelle entstehen, wo die Konstruktion auf die Gebäudewand trifft.

Warmer Einbau bedeutet, dass die gesamte Wintergartenkonstruktion in der Wärmedämmschicht des Gebäudes sitzt und nicht direkt im Mauerwerk. Es werden spezielle Systemunterkonstruktionen, Expansionsbänder und Isolierschäume verwendet, die eine durchgehende thermische Barriere um den gesamten Konstruktionsumfang bilden.


Fehler #5: Lüftung und Sonnenschutz im Wintergarten – warum Lüftung allein nicht ausreicht

„Wir montieren Ventilatoren im Dach und es wird gut“ – das ist eine der kostspieligsten Vereinfachungen beim Wintergartenbau. Lüftung ist wichtig, aber wenn Sie sie als Hauptlösung für das Überhitzungsproblem behandeln, erwartet Sie eine Enttäuschung.

Denken Sie so darüber nach: Die durch das Dach einfallende Sonne liefert ins Innere Energie, die mehreren starken Elektroheizgeräten entspricht. Keine vernünftige Lüftung kann eine solche Wärmemenge abführen – sie müsste mit Sturmstärke arbeiten, was unangenehm und laut wäre. Und im Winter würde dieselbe Lüftung teure Wärme nach draußen lassen.

Außenliegender Sonnenschutz – der einzige wirksame Schutz vor Überhitzung

Die einzige wirklich wirksame Methode gegen Überhitzung ist, die Sonnenenergie abzufangen, bevor sie ins Innere gelangt. Wenn ein Sonnenstrahl durch die Scheibe geht und auf Boden oder Möbel trifft, verwandelt er sich in Wärme, die im geschlossenen Raum gefangen ist. Aber wenn derselbe Strahl außerhalb des Gebäudes reflektiert oder absorbiert wird, verteilt sich die Wärme in der Luft und heizt das Innere nicht auf.

Deshalb müssen Sonnenschutzsysteme außen montiert werden, nicht innen. Vorhänge, Innenrollos, selbst Jalousien zwischen den Scheiben – all diese Lösungen wirken erst, nachdem die Sonnenenergie ins Gebäude eingedrungen ist. Sie können Blendung reduzieren und Privatsphäre bieten, schützen aber minimal vor Überhitzung.

Dachmarkisen – Schutz vor von oben einfallender Sonne

Das Wintergartendach empfängt die größte Dosis Sonnenenergie, da die Sonne fast senkrecht darauf scheint. Hier wird eine Dachmarkise benötigt – ein technisches Gewebe, das über der Verglasung ausgefahren wird und auf der gesamten Dachfläche Schatten spendet.

Eine gute Dachmarkise sollte einen Elektroantrieb mit Windsensor haben, der sie bei zu starken Böen automatisch einfährt. Ohne diese Absicherung kann ein einziger ordentlicher Sturm die Markise in wenigen Minuten zerstören. Eine Wettersteuerung ermöglicht das automatische Ausfahren, wenn die Sonneneinstrahlung einen bestimmten Wert überschreitet – Sie müssen nicht an die manuelle Steuerung denken.

Außenjalousien und ZIP-Screens – Schutz für Wandverglasungen

Für Wände von Süden, Osten und Westen bewähren sich außenliegende Fassadenjalousien, auch Raffstore genannt. Das sind horizontale Aluminiumlamellen, die Sie in verschiedenen Winkeln einstellen können. Vollständig geschlossen bieten sie vollen Schutz vor Sonne und Privatsphäre. In einem Winkel geneigt blockieren sie direkte Strahlen, lassen aber diffuses Licht durch und ermöglichen den Blick in den Garten. Das ist die Flexibilität, die weder Markisen noch Rollos bieten.

Unsere Fassadenjalousien sind mit Technologie ausgestattet, die Windgeräusche eliminiert und unter allen Bedingungen Komfort und Funktionalität gewährleistet.

Eine Alternative sind ZIP-Screens – technische Gewebe, die wie Rollos in Führungsschienen gespannt sind, aber außen montiert werden. Wir verwenden technische Gewebe von Serge Ferrari, die sich im Luxusyachtbau und in modernen Stadien bewähren. Das innovative ZIP-System, das nach dem Reißverschlussprinzip funktioniert, garantiert ideale Spannung und Stabilität des Gewebes selbst bei starkem Wind. Ihre Struktur ähnelt einem dichten Netz: Sie blockieren den Großteil der Sonnenenergie, lassen aber Luft und teilweise die Sicht durch. Sie bewähren sich hervorragend bei sehr großen Verglasungen, wo Jalousien unpraktisch wären.

Siehe Angebot: Sonnenschutz

Mechanische Lüftung mit Wetterautomatik – Ergänzung der Klimatisierung

Wenn Sie bereits außenliegenden Sonnenschutz haben, wird die Lüftung zu dem, was sie sein sollte – einem Weg, überschüssige Restwärme zu entfernen und die Luft auszutauschen. Ventilatoren am höchsten Punkt der Konstruktion drücken warme Luft nach außen, und durch Zuluftöffnungen im unteren Bereich strömt kühlere Luft aus dem Garten ein.

Dieses System funktioniert hervorragend in Kombination mit außenliegendem Sonnenschutz. Die Markise blockiert den Großteil der Energie, die Lüftung entfernt das, was ins Innere gelangt ist. Die Temperatur bleibt auch an heißen Tagen komfortabel.

Die komfortabelste Lösung ist eine Wetterautomatik, die alle Elemente zu einem System verbindet. Wir nutzen die intelligente Automatik von Somfy – dem Weltmarktführer im Bereich Haussteuerung. Sensoren messen Temperatur, Sonneneinstrahlung und Windstärke. Die Steuerung entscheidet selbst, wann die Markise ausgefahren, die Jalousien heruntergelassen und die Lüftung aktiviert wird.

Sie fahren in den Urlaub und müssen sich keine Sorgen um die Pflanzen im Wintergarten machen. Das System sorgt automatisch für die richtige Temperatur. Sie kommen an einem heißen Nachmittag von der Arbeit nach Hause und finden angenehme Kühle vor, weil sich die Markise automatisch ausgefahren hat, sobald die Sonne zu brennen begann. Im Winter überwacht das System die Luftfeuchtigkeit – wenn sie zu stark ansteigt, aktiviert es die Lüftung, um Kondensation an den Scheiben zu verhindern.

Genau das unterscheidet einen gut geplanten Wintergarten von einer verglasten Konstruktion, die schön aussieht, aber ein halbes Jahr lang nicht nutzbar ist. Dieselben Materialien, ähnlicher Preis – aber völlig unterschiedliche Nutzungserfahrung.


Ganzjähriger Wintergarten – Zusammenfassung der wichtigsten technischen Parameter

Der Bau eines Wintergartens ist eine Investition für Jahrzehnte. Es lohnt sich, Zeit für die Überlegung der Details aufzuwenden, die über den Nutzungskomfort entscheiden.

Fundament für Aluminium-Wintergarten

  • Tiefe mindestens 80-100 cm unterhalb der Frosttiefe
  • XPS-Wärmedämmung unter der gesamten Fläche (10 cm)
  • Dehnungsfuge 2 cm von der Hauswand
  • Stabile Unterstützung für eine Konstruktion mit 6-8 Tonnen Gewicht

Dreifach-Glaspakete für Wintergarten

  • Nordwand: Dreifachglas mit doppelter Low-E-Beschichtung, Ug 0,5-0,7 W/(m²K)
  • Südwand: Glas mit Solar-Control-Beschichtung, niedriger g-Wert
  • Dach: Solar-Control-Glas mit warmem Randverbund, optional selbstreinigend
  • Warmer Randverbund zur Eliminierung der Wärmebrücke am Scheibenrand

HST-Schiebetüren und Falttüren für Wintergarten

  • HST-System: maximale Verglasung bei minimaler Schwelle von 48 mm
  • HST-Premium-Parameter: Uw ab 0,7 W/(m²K), Rw bis 47 dB
  • Falttüren: Öffnung bis zu 95% der Öffnungsbreite
  • Möglichkeit zur Erreichung der Einbruchsicherheitsklasse RC2

Konstruktionsprofile mit Wärmedämmsteg

  • Mehrkammeriger Wärmedämmsteg für Isolierung
  • Uw-Wert der Dachkonstruktion: ab 1,6 W/(m²K)
  • Dreischichtiger warmer Einbau zur Eliminierung von Wärmebrücken

Klimatisierungssystem für Wintergarten

  • Außenliegender Sonnenschutz (Dachmarkise, Fassadenjalousien, ZIP-Screens)
  • Mechanische Lüftung als Ergänzung
  • Somfy-Wetterautomatik zur Verbindung aller Elemente

Planen Sie Ihren Wintergarten

Jeder Wintergarten ist anders – andere Lage, Ausrichtung, Größe und Erwartungen der Bewohner. Es gibt kein universelles Rezept, das überall funktioniert. Deshalb ist eine individuelle Analyse und die Auswahl von Lösungen für die konkrete Situation so wichtig.

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